Wer hat das beste Handy-Netz in Deutschland?
Mehr zum Thema: o2 Deutsche Telekom VodafoneOb Telefonieren oder Surfen - welcher Betreiber bietet seinen Kunden in Deutschland das beste Mobilfunknetz? Die Frage beantwortet der Mobilfunknetztest 2025 von connect.

DatenverbindungenBei der 5G-Versorgung und in unseren Messungen hat die Telekom insgesamt die Nase vorn – auf dem Land deutlicher als in den Städten. Doch Telefónica holt auf....
Datenverbindungen
Bei der 5G-Versorgung und in unseren Messungen hat die Telekom insgesamt die Nase vorn – auf dem Land deutlicher als in den Städten. Doch Telefónica holt auf.
Beim Blick auf die Gesamtpunkte in der wichtigen Daten-Disziplin kann die Telekom exakt ihr Ergebnis vom Vorjahr halten, Telefónica verbessert sich um zwei Punkte, während Vodafone drei Punkte verliert. In den Drive- und Walktests, die ja mit dem leistungsstarken und für alle Netzkonfigurationen ausgelegten Samsung S23 durchgeführt wurden, werden auch die Fortschritte beim 5G-Ausbau deutlich: In der Summe der in diesen Tests über 5G gesammelten Messwerte liegt die Telekom insgesamt vorn – in Großstädten mit mehr als 99 % (Telefónica/O2: fast 96 %, Vodafone: rund 89 %).

Außerhalb der Großstädte hat Vodafone aber einen größeren 5G-Anteil als Telefónica: In Kleinstädten kommt die Telekom auf über 97 %, Vodafone auf circa 80 % und Telefónica auf rund 74 %. Auf den Verbindungsstraßen liegt die Telekom ebenfalls mit einem 5G-Anteil von immer noch ungefähr 93 % in Führung, Vodafone erzielt hier circa 76 %, Telefónica rund 71 %. Noch deutlicher wird der 5G Vorsprung der Bonner in der Bahn: Selbst dort sehen unsere Messungen im Telekom-Netz immer noch über 95 % 5G-Anteil, während Vodafone hier nur noch auf knapp 65 % und Telefónica auf knapp 58 % kommen. Wie viel dieser 5G-Versorgung tatsächlich bei den Kunden ankommt, zeigt die Info „Mobilfunk-Standards“.

Städte: Telekom führt, Telefónica vor Vodafone
Bei den im Rahmen der Drive- und Walktests in Großstädten durchgeführten Datenmessungen liegt die Telekom vorn. In beiden Fällen folgt Telefónica/O2 mit Abstand, aber jeweils einen Prozentpunkt vor Vodafone. Der Netzausbau der Münchener in den Großstädten zeigt hier seine Wirkung. Bei den in städtischen Drivetests erfassten Datenraten liegt der P90-Wert (die schnellsten 10 %) im Telekom-Netz bei beeindruckenden 915 Mbit/s, während Telefónica/O2 mit 598 Mbit/s und Vodafone mit 564 Mbit/s eng aufeinander folgen. In den Walktests zeigt sich eine leichter Vorteil für Vodafone.
Telekom auf dem Land vorn
In kleineren Städten und auf den Verbindungsstraßen wächst der Vorsprung der Telekom, Vodafone und Telefónica/O2 folgen erst mit einigem Abstand. Auf Ebene der getesteten Services zeigt Telefónica/O2 vor allem bei Youtube-Abrufen Verbesserungspotenzial. Erfreulich ist jedoch, dass trotz unterschiedlicher Performance die Erfolgsquoten der meisten getesteten Anwendungen recht hoch sind.
Kleine Verbesserungen in deutschen Zügen
Beim Dauer-Problemthema Bahn gab es bei allen drei Anbietern kleine Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr. Doch der Abstand zu den anderen Testszenarien ist deutlich. Die relativ besten Resultate erzielt auch hier die Telekom, Vodafone folgt in klarem Abstand, Telefónica/O2 erneut deutlich dahinter. Vielleicht sehen wir aber doch erste Erfolge der bei allen Betreibern angelaufenen Ausbauanstrengungen.
Sprachverbindungen
Beim Telefonieren in Städten ist Vodafone der führenden Telekom dicht auf den Fersen, Telefónica/O2 folgt in geringem Abstand. Auf dem Land sind die Unterschiede größer.

Dass die in der Telefonie-Disziplin erreichten Score-Werte insgesamt hoch sind und dies gerade für die Erfolgsquoten zutrifft, ist eine gute Nachricht. Denn beim Telefonieren fallen Qualitätsmängel vor allem dann auf, wenn die Verbindung nicht zustande kommt oder die Sprachqualität empfindlich schlecht ist.
Telekom in Großstädten knapp vor Vodafone
In den Großstädten sind Unterschiede zwar vorhanden, aber sehr gering. Je weiter man sich aufs flache Land bewegt, desto größer werden die Abstände zwischen der hier ebenfalls führenden Telekom und der zweitplazierten Vodafone sowie der drittplatzierten Telefónica.
Trotz Lücken Telekom auf Verbindungsstraßen und in der Bahn vorn
Dabei sind die Abstände auch in Kleinstädten noch vernachlässigbar. Ausgeprägter ist der Rückstand von Vodafone und Telefónica auf den Verbindungsstraßen. Das spüren vor allem Autofahrer, die während der Fahrt telefonieren wollen. Beim Telefonieren in der Bahn wird die Luft bei allen drei Anbietern dünner, aber die Telekom erzielt noch die besten Resultate.
Allerdings fallen in dieser Disziplin sowohl die Bonner als auch Vodafone hinter die von ihnen im Vorjahr erzielten Scores zurück. Ein kleiner Lichtblick ist, dass Telefónica/O2 im schwierigsten Testszenario den Abstand zu Vodafone verringern und sich als einziger Anbieter im Testfeld steigern kann.
Crowd
Das auf der Nutzererfahrung einer großen Zahl von Kunden basierende Crowdsourcing zeigt den zunehmend harten Kampf zwischen der vorn liegenden Telekom und dem Verfolger Vodafone.
Langjährige connect-Leser wissen bereits: Während Drivetests und Walktests sich auf die maximal von den Netzen bereitgestellten Leistungen konzentrieren, liegt der Fokus beim Crowdsourcing in der Breite: Die Analyse von über 16,5 Milliarden Samples, die fast 3,6 Millionen Nutzer beigesteuerten, erlaubt Rückschlüsse auf die „User Experience“ – wie gut kommt die Leistung der Netze bei der Gesamtheit ihrer Nutzer an? Die Auswertung der Breitbandgüte belegt, dass 5G oder mindestens 4G bei annähernd allen Kunden ankommen, die überhaupt im Mobilfunknetz angemeldet sind.
In allen Teilergebnissen der Breitbandversorung liegt die Telekom vorn, Telefónica gelingt es hier aber, den Mitbewerber Vodafone knapp zu überholen. Wie bei der Breitbandversorgung Qualität, Reichweite und Zeitanteil jeweils exakt definiert sind, steht bei "So testen wir". Bei den von den Kunden erreichten Datenraten führt bei fast allen Werten die Telekom, lediglich beim P10-Wert (90 % der Samples schneller als) der aktiven Download-Daten hat Vodafone die Nase vorn. Bei den aktiven Upload-Messungen liegt Telefónica auf Rang zwei vor der drittplatzierten Vodafone.
Auch in den Auswertungen der Latenzklassen erzielt die Telekom die größten Anteile. In den Basiskategorien (OTT-Sprachdienste und Gaming) folgen Vodafone und Telefónica in dieser Reihenfolge und halten insgesamt recht gut mit den Bonnern mit. In der anspruchsvollsten Latenzklasse „Highend Gaming“ baut die Telekom zwar ihren Vorsprung aus, Telefónica/O2 erzielt jedoch einen höheren Anteil als Vodafone. Auch bei der HD-Telefonie und der Stabilität lautet die Rangfolge Telekom – Telefónica – Vodafone.
Zuverlässigkeit
Auch bei unserem separaten Blick auf die Basisanforderungen liegt die Telekom vorn und Vodafone mit etwas Abstand dahinter. Alle drei Netze liefern stabile Leistungen.
Das Kapitel „Zuverlässigkeit“ ist keine eigene Testdisziplin, sondern vielmehr ein anderer Blick auf die Ergebnisse der voranstehenden Kategorien. Die Analyse konzentriert sich hier auf die Basisanforderungen und blendet die eher auf Spitzenleistungen fokussierten KPIs aus. Das Resultat zeigt, wie gut die Anbieter ihre Kundschaft mit den für die Alltagsnutzung relevanten Leistungen versorgen. Die Wertung zeigt keine wesentlichen Unterschiede gegenüber dem Gesamtbild.
Die Rangfolge und auch die Abstände zwischen den drei Kandidaten bleiben in allen Betrachtungen ungefähr gleich. Einen ausgeprägteren Punkteverlust muss Telefónica vor allem bei den Walktests in der Sprachdisziplin hinnehmen – hier wirken sich vor allem die in der Bahn festgestellten Versorgungsschwächen aus. Das gilt aber auch für Vodafone und in etwas geringerem Ausmaß für die Telekom. Vodafone erreicht auch in der Zuverlässigkeitswertung in allen Kategorien einen soliden zweiten Platz hinter Spitzenreiter Telekom. Im Crowdsourcing und auch insgesamt kann Telefónica seinen Abstand zum Zweitplatzierten jedoch verringern.
Funkstandards
Welche Entwicklungen gibt es in den Netzen beim Ausbau von 5G NSA auf 5G SA? Diese Frage lässt sich per Crowdsourcing beantworten.
Wie der Ausbau der Mobilfunknetze vorankommt, zeigt sich mittlerweile nicht mehr nur an der Antwort auf die Frage „Ist 5G vorhanden?“. Denn der nächste Schritt beim 5G-Ausbau ist die Entwicklung von 5G Non-Standalone (NSA, gemeinsames Kernnetz mit 4G) auf 5G Standalone (SA, eigenes 5G-Kernnetz).
In Deutschland bieten Telefónica/O2 und Vodafone bereits „5G SA“ an – O2 seit Herbst 2023, Vodafone seit Frühjahr 2024. In beiden Fällen brauchen Kunden geeignete Endgeräte und müssen sich für „5G plus“ anmelden. Die Telekom hält sich hier bislang noch zurück. Da wir in unseren Drivetests und Walktests 5G SA bewusst noch nicht berücksichtigt haben, ist die Entwicklung am besten aus den von umlaut gesammelten Crowdsourcing-Daten abzulesen.
Die Tabelle unten zeigt, zu welchem Anteil die Samples über welchen Funkstandard empfangen wurden. Wir zeigen die Prozentwerte zu Anfang und Ende des diesjährigen Betrachtungszeitraums – allerdings für den gesamten Datenpool, ohne die in der Crowd-Disziplin vorgenommenen Filterungen. Deutlich wird dabei die Zunahme bei 5G insgesamt und bei 5G SA. Dass die 5G-Anteile kleiner sind als bei den Drive- und Walktests, liegt an den genutzten Endgeräten und Tarifen.

Ergebnisse Deutschland

Telekom
Der 14. Testsieg in Folge ist ein klarer Beweis für die Leistungen des Telekom-Netzes und der dafür verantwortlichen Techniker. Dass die Bonner ihr Ergebnis selbst in den hohen Sphären der seltenen Top-Note „überragend“ in diesem Jahr um drei weitere Punkte gegenüber dem Vorjahresergebnis steigern können, spricht überdies für einen sehr konsequenten Netzausbau.
Vodafone
Vodafone hält im Wesentlichen das Vorjahresergebnis, was man angesichts erstarkender Mitbewerber und steigender Anforderungen der Kunden nicht geringschätzen darf. Der zweite Rang der Düsseldorfer bestätigt sich durchgehend in allen Testkategorien. Deutlich ist auch ihr Vorsprung beim 5G-Ausbau außerhalb der Großstädte vor der drittplatzierten Telefónica/O2.
Telefónica/O2
Telefónica/O2 gelingt diesmal die deutlichste Steigerung unter den deutschen Netzbetreibern: Um satte 14 Punkte verbessern die Münchener ihr Vorjahresergebnis. Damit bleibt es zwar bei Platz drei, aber in einigen Kategorien wie Daten-Leistungen in Großstädten und manchen Crowdsourcing-KPIs überholt O2 den Mitbewerber Vodafone, in anderen schrumpft der Abstand.
Ergebnisse auf einen Blick

Wie bereits im Vorjahr haben wir diesmal wieder zusätzlich zum bundesweiten Test die fünf größten Ballungszentren in Deutschland separat ausgewertet, um ihren Einwohnern zeigen zu können, welcher Anbieter bei ihnen am besten abschneidet.