Wie in Deutschland bewerten wir auch in Österreich bundesweit vertretene und überwiegend regional ausgerichtete Anbieter in zwei unterschiedlichen Kategorien. Dies ist aus Sicht von connect ein Gebot der Fairness, denn die Bereitstellung von Festnetzanschlüssen in einem regional begrenzten Bereic...
Wie in Deutschland bewerten wir auch in Österreich bundesweit vertretene und überwiegend regional ausgerichtete Anbieter in zwei unterschiedlichen Kategorien. Dies ist aus Sicht von connect ein Gebot der Fairness, denn die Bereitstellung von Festnetzanschlüssen in einem regional begrenzten Bereich ist für einen Anbieter ungleich weniger aufwendig, als wenn er sein Angebot bundesweit und somit auch in kleineren Städten und Gemeinden sowie auf dem flachen Land bereitstellen muss. Dies führt überdies in der Regel dazu, dass im Kundenbestand von bundesweit aktiven Anbietern meist mehr langsame Leitungen enthalten sind als bei Regionalanbietern, die sich beim Ausbau auf lukrativere und technisch leichter erreichbare Zielorte konzentrieren können.
Auch in der Alpenrepublik gelten zwei Kriterien für die Unterscheidung: Um zu den bundesweiten Anbietern zu zählen, müssen Anschlüsse des fraglichen Festnetzbetreibers in allen österreichischen Bundesländern verfügbar sein. Und zweitens muss der Anbieter mindestens vier Prozent Marktanteil haben. Da für Österreich keine verbindlichen Zahlen zu den Marktanteilen einzelner Anbieter aus neutraler Quelle verfügbar sind, treffen wir diese Entscheidung auf Basis der von den Betreibern veröffentlichten Kundenzahlen sowie der Anzahl der Samples, die wir in den von umlaut durchgeführten Crowdsourcing-Anlaysen sehen.
Natürlich können auch bundesweit aktive Netzbetreiber nicht an jedem Ort einen Internetanschluss liefern, und schon gar nicht in jeder gewünschten Technologie wie (V)DSL, Breitbandkabel oder GlasÖsterreich: Bundesweite Anbieter Festnetzanbieter, die ihre Dienste in ganz Österreich zur Verfügung stellen und entsprechend hohe Marktanteile haben, bewerten wir in einer eigenen Kategorie. faser. Interessenten müssen daher für den gewünschten Anschlussort prüfen, welche Optionen zu welchen Kosten zur Wahl stehen. Die angebotenen Tarife berücksichtigen wir bei unserer rein technischen Leistungsbewertung nicht. Die Testergebnisse machen jedoch deutlich, welches Leistungsniveau Kunden von einem Anbieter erwarten können – insbesondere wenn sie dort ein Produkt aus der Oberklasse wählen.

Insgesamt klare Rangfolge
Alltagsrelevante Leistungsanforderungen nehmen den größeren Anteil an unserer Bewertung ein, während der Blick auf darüber hinaus gehende Spitzenleistungen nur einer zusätzlichen Differenzierung dient. Bei den Anforderungen alltäglicher Smartphone- Anwendungen, die vor allem in den passiv beobachteten Datenraten abgebildet werden, liegen Testsieger Magenta Telekom und A1 nahezu gleichauf – bei der Stabilitätswertung ergattert Magenta noch einen Punkt mehr. Hutchison Drei verliert Punkte bei den Download- Datenraten, hält bei den passiv ermittelten Uploads und bei der Stabilität aber mit dem Spitzen-Duo mit.
Um einiges deutlicher werden die Unterschiede bei den aktiven Messungen von Download- und Upload- Durchsätzen – hier gibt es eine klare Abstufung, die dem Gesamt-Ranking entspricht: Magenta liegt vorn, A1 folgt mit etwas Abstand, und Drei fällt deutlicher zurück. Bei den Latenzen hat A1 mit seinem hohen Anteil an Glasfaser- und DSL-Leitungen die Nase vorn, bei Magenta führt ein höherer Anteil an Kabelleitungen zum zweiten Platz in dieser Kategorie. Hier zeigt Drei, das ebenfalls viel DSL und Glasfaser anbietet, sein größtes Verbesserungspotenzial.

Festnetztest: Hutchison Drei
2017 übernahm die bis dahin allein als Mobilfunkanbieter aktive Hutchison Drei ihren Mitbewerber Tele 2 Austria. Dessen seinerzeit rund 210.000 Festnetzkunden sind die Basis für den dritten Platz bei den bundesweiten Festnetz-Marktanteilen. Genaue Zahlen veröffentlicht der Anbieter seither nicht mehr, aber 2021 sei die Zahl seiner DSL-Kunden um 21 Prozent gewachsen. Zudem engagiert sich Drei beim Glasfaserausbau und hat dafür Partnerschaften mit der ÖGIG (Österreichische Glasfaser- Infrastruktur-Gesellschaft) wie auch mit A1. Während Drei bei den passiv ermittelten Upload-Datenraten mit den beiden anderen bundesweit tätigen österreichischen Festnetzanbietern und in der Stabilitätswertung mit A1 gleichauf liegt, zeigt der Anbieter in den anderen Bewertungskategorien klares Verbesserungspotenzial. Besonders deutlich ist dies in der Latenzwertung – hier ist vor allem die Anzahl der Samples, die den oberen Klassen Highend Gaming und Ultra Low Latency zugerechnet werden können, erheblich geringer als bei den Mitbewerbern.
Beim kleinsten bundesweiten Festnetzanbieter in der Alpenrepublik steht vor allem die Latenzwertung einem besseren Gesamtergebnis entgegen.
A1 Telekom im Festnetztest
Die 2010 aus der Fusion von Telekom Austria und mobilkom Austria entstandene A1 Telekom ist Marktführer im österreichischen Festnetz. Ende 2022 zählte sie 1,7 Millionen Festnetzanschlüsse und bedient damit 2,9 Millionen sogenannte „Revenue Generating Units“ (RGUs) – hier werden beispielsweise über dieselbe Leitung realisierte Internet- und TV-Anschlüsse separat gezählt. Ihr Netz basiert auf (V)DSL und einer wachsenden Zahl von Glasfaserleitungen. Bei den an Alltagsansprüchen orientierten, passiv beobachteten Datenraten im Download und Upload liegt A1 Telekom gleichauf mit Testsieger Magenta. Bei den auf Spitzenleistungen fokussierenden aktiven Messungen fällt sie etwas hinter den Erstplatzierten zurück. Bei den Latenzmessungen allerdings erzielt A1 Telekom das beste Ergebnis unter den bundesweit aktiven Anbietern – hier dürfte sich auswirken, dass A1 auf die in dieser Hinsicht schwächere Breitbandkabeltechnik verzichtet. Insgesamt erzielt der Anbieter damit einen sehr guten zweiten Platz in der bundesweiten Wertung.
Der österreichische Marktführer erreicht mit seinem auf (V)DSL und Glasfaser basierenden Festnetzangebot einen sehr guten zweiten Platz bundesweit.
Breitbandtest in Österreich: Magenta Telekom
2019 hatte sich T-Mobile Austria, hundertprozentige Tochter der Deutschen Telekom, mit der ehemaligen Liberty-Global-Tochter UPC zusammengeschlossen. Die so entstandene Magenta Telekom bietet (V)DSL, Kabel- und Glasfaseranschlüsse. Ende 2022 zählte sie 663.000 Breitbandanschlüsse in der Alpenrepublik und ist damit nach A1, dem Nachfolger der ehemaligen staatlichen Post- und Telefongesellschaft, zweitgrößter Festnetzanbieter im Land. Mit Ausnahme der Latenzen, bei denen A1 Telekom besser abschneidet, ist Magenta in allen anderen Bewertungskategorien entweder bester oder liegt gleich- auf mit einem oder mehreren seiner bundesweiten Mitbewerber. Besonders ausgeprägt ist dieser Vorsprung bei den durch aktive Messungen ermittelten Download- und Upload-Datenraten. Hier schlägt Magenta Telekom sogar die tendenziell etwas stärker abschneidenden österreichischen Regionalanbieter. Auch bei der Stabilität nimmt der Anbieter eine Spitzenposition ein. Insgesamt erzielt Magenta Telekom damit verdient den bundesweiten Testsieg.
Mit starken Ergebnissen bei den aktiv ermittelten Datenraten und in der Stabilitätswertung landet Magenta bundesweit auf dem ersten Rang.
In ihrer Zuverlässigkeit unterscheiden sich Magenta Telekom und A1 Telekom kaum
Das Kapitel „Zuverlässigkeit“ basiert nicht auf zusätzlichen Testpunkten, sondern ist vielmehr ein anderer Blick auf die Ergebnisse der verschiedenen Testkategorien. Die Analyse basiert darauf, dass umlaut bei allen KPIs zwischen „Qualifier KPIs“ (sozusagen die Pflicht) und „Differentiator KPIs“ (Kür) unterscheidet. Anbieter, die im Pflichtprogramm gut abschneiden, liefern zuverlässige Dienste, unabhängig von eventuellen Höchstleistungen in der Kür. In dieser Auswertung liegen zwischen Magenta und A1 Telekom nur noch zwei Punkte. Der Abstand von Hutchison Drei bleibt aber deutlich.
