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Testbericht

TomTom Go 740 Live im Test

TomTom ist ein Phänomen. Der niederländische Navi-Hersteller hat die mobile Navigation zwar nicht erfunden, aber er hat diese Gerätegattung mit dem ersten TomTom Go im Jahr 2004 populär und erfolgreich gemacht. Heute existiert eine große TomTom-Familie, der jüngste Sproß ist der Go 740 Live.

Autoren: Oliver Stauch und Alexander Strobel • 1.2.2009 • ca. 3:15 Min

TomTom Go 740 Live
TomTom Go 740 Live
© TomTom
Inhalt
  1. TomTom Go 740 Live im Test
  2. Datenblatt
  3. Wertung

Der Go 740 Live ist derzeit die günstigste Möglichkeit, die neuen Live-Dienste mitsamt dem Verkehrsdienst HD Traffic zu nutzen. Hierzu ist ein GSM-Handy samt fest verlöteter SIMKarte im Gerät integriert, das regelmäßig Kontakt mit dem Internet und der TomTom-Zentrale a...

Der Go 740 Live ist derzeit die günstigste Möglichkeit, die neuen Live-Dienste mitsamt dem Verkehrsdienst HD Traffic zu nutzen. Hierzu ist ein GSM-Handy samt fest verlöteter SIMKarte im Gerät integriert, das regelmäßig Kontakt mit dem Internet und der TomTom-Zentrale aufnimmt.

Testbericht TomTom Go 740 Live
Via Internet und Live-Services: Mit Google nach Sonderzielen suchen
© Archiv

Drei Monate Schnupperzeit sind im Kaufpreis enthalten, danach kosten die Dienste 10 Euro im Monat. Aber auch ohne Live ist das Go 740 mit den minutenaktuellen IQ Routes, der umfangreichen Sprachsteuerung und der einfachen Bedienung neben seinem großen Bruder 940 Live das beste Navigationssystem am Markt.

Das 399 Euro teure Gerät enthält alle Annehmlichkeiten des TomTom-Systems, zum Beispiel die Möglichkeit, via Internet-Verbindung und Live-Services mit Google nach Sonderzielen zu suchen. Oder auch das praktische Routenbearbeitungsmenü. Das gibt es bei allen TomToms, im 740 hat es neue Icons bekommen.

Im Großen und Ganzen dient der Blick auf den ausführlichen Testbericht über den Go 940 Live , um die wesentlichen Features und ihre Bewertungen des Go 740 Live kennenzulernen.

Das Stau-Info-System HD Traffic

Testbericht TomTom Go 740 Live
Im 740 mit neuen Icons: TomToms praktisches Routen- Bearbeitungsmenü
© Fotos: Hersteller

Ein paar Worte mehr sollte man im Zusammenhang jedoch über das Super-Stauinformationssystem HD Traffic verlieren, das in den beiden "Live"-Navis steckt.

HD Traffic soll flächendeckend mit der deutschen Staumeldungsmisere Schluss machen, zumal die kostenlose Stauinformation über TMC hat zu Recht einen schlechten Ruf, weil sie oftmals viel zu spät kommt. Hochaktuelle Stauinformation verlangt nach Infrastruktur zur Verkehrsdatenerfassung und nach immer neuen Technologien.

Die erste funktionierende Variante besserer Verkehrsinformation heißt TMC-Pro. Wer diesen Dienst benutzt, der weiß, dass er schon seit Jahren zuverlässig hochaktuelle Stauinformation an TMC-Pro-Navigationsgeräte liefert. Allerdings hat auch dieses System einen Nachteil: Die Verkehrsinformationen decken nur das Autobahnnetz ab, Behinderungen auf Bundes- und Landstraßen bleiben unberücksichtigt.

Die TomTom-Navis Go 740 Live und Go 940 Live mit HD Traffic informieren nun nicht nur über Staus auf Autobahnen, sondern eben auch auf Bundes- und Landstraßen. Damit verzehnfacht sich die Zahl der erfassten Verkehrswege. Wie soll das gehen?

Der Trick mit den Handys

Testbericht TomTom Go 740 Live
So funktioniert HD-Traffic
© Archiv

Kernstück von HD Traffic ist der Einsatz von Handy-Bewegungsdaten, die der Netzbetreiber Vodafone liefert. Einbezogen werden Handys auf Bundes- und Landstraßen, die sich plötzlich nicht mehr bewegen und deren Besitzer telefonieren oder SMS verschicken, um - so die Überlegung - Freunde, Ehe- oder Geschäftspartner über ihre Verspätung zu informieren.

Es ist wichtig zu wissen, dass diese Informationen, die Floating-Phone-Data genannt werden, anonymisiert sind, so dass niemand personenbezogene Bewegungsprotokolle mit ihnen erstellen kann. TomToms "Traffic Control Center" in Amsterdam fasst alle verfügbaren Verkehrsdaten zusammen, also von Handys, von TMC-Pro und von 20 000 Fahrzeugen von Berufskraftfahrern, die mit TomTom-Flottenmanagementsystemen unterwegs sind. Die automatisiert verarbeiteten Informationen werden nahezu unverzüglich an HDTraffic-Geräte weitergegeben.

Testbericht TomTom Go 740 Live
TomTom Traffic Control Center in Amsterdam: Hier werden alle Verkehrsinfos verarbeitet und an HD-fähige Navis verschickt
© Archiv

Sie bezweifeln, dass das funktioniert? Wer HD-Traffic für 9,95 Euro im Monat abonniert, erhält es als Bestandteil der "Live-Dienste". Sowohl das Go 740 Live als auch das Go 940 Live sind derzeit fähig, die Live-Übertragungen auszuwerten. Dazu gehören Warnungen vor fest installierten und mobilen Radarfallen und vor Unfallschwerpunkten.

Via Google-Suche findet der Live-Abonnent jedes denkbare Ziel, egal ob Geschäft oder Unternehmen, und kann sich vom Navi den Weg weisen lassen. Ebenso gibt's aktuelle Wetterberichte und eine schnellere GPS-Positionierung durch "QuickGPSfix". Aufgrund der Roaming-Problematik kann der Abonnent die Live-Dienste jedoch nur in seinem Heimatland nutzen.

Folglich ist für Deutsche außerhalb Deutschlands Schluss mit HD-Traffic. Es entspricht zwar der TomTom- Philosophie, neue Technologien auch Besitzern älterer Gerätegenerationen zugänglich zu machen, doch im Moment ist ein Hardware Upgrade, etwa in Form eines Receivers, für ältere Go-Navis noch nicht verfügbar. Es steht auch noch nicht fest, wann dies der Fall sein wird.

Übrigens: Mit naviconnect können Sie das HD-Traffic-System jetzt ausprobieren und als Lohn für Ihre Mühen ein TomTom Go 940 Live nach Ende des Tests behalten. Alle weiteren Informationen dazu finden Sie in der neuen naviconnect 1/2009, die jetzt am Kiosk erhältlich ist oder über unsere Homepage bestellt werden kann.