Der Facebook-Deal in Zahlen
So viel kostete WhatsApp
Der Kauf von WhatsApp durch Facebook für gigantische 19 Millarden US-Dollar überraschte nicht nur die Technikwelt. Connect hilft Ihrer Vorstellungskraft mit ein paar Zahlenspielen auf die Sprünge.

Am Donnerstag bestätigte Facebook den Kauf der weltweit beliebten Messaging Plattform WhatsApp. Der Deal, den sich Zuckerberg und Co. satte 19 Milliarden US-Dollar kosten ließen, gehört somit zu den teuersten Geschäften innerhalb der Technikbranche.Facebook hat sich mit WhatsApp einen 450 Millio...
Am Donnerstag bestätigte Facebook den Kauf der weltweit beliebten Messaging Plattform WhatsApp. Der Deal, den sich Zuckerberg und Co. satte 19 Milliarden US-Dollar kosten ließen, gehört somit zu den teuersten Geschäften innerhalb der Technikbranche.
Facebook hat sich mit WhatsApp einen 450 Millionen Nutzer starken Messaging-Dienst einverleibt, der bisher komplett ohne Werbung auskam und von sich behauptet, aktuell pro Tag um mehr als 1 Millionen Anwender zu wachsen. Nichtsdestotrotz sind 19 Milliarden US-Dollar eine enorme Stange Geld für eine Messaging-App, die derzeit lediglich 50 Mitarbeiter beschäftigt. Wie setzt sich diese astronomische Summe zusammen?
Laut den aktuell veröffentlichten Informationen speist sich der Deal aus insgesamt 4 Milliarden US-Dollar als Direktzahlung, 12 Milliarden US-Dollar in Wertpapieren und 3 Milliarden US-Dollar in Belegschaftsaktien. Zusätzlich ist von einer Break-Up Fee von 1 Milliarde US-Dollar die Rede, die allerdings nur bei einem unerwarteten Scheitern des Deals fällig würde.
Natürlich handelt es sich hierbei um Geldbeträge, bei denen es den meisten von uns schwindelig werden dürfte und vor denen uns die gerade einmal 8 Millionen US-Dollar, die seit 2011 in WhatsApp geflossen sind, gerade zu lächerlich wenig erscheinen. Um Ihnen bewusst zu machen, mit welchen Summen hier hantiert wird, haben wir uns an einigen Zahlenspielereien versucht:
- 19 Milliarden Dollar entsprechen in etwa dem Doppelten von Roman Abramowitschs Privatvermögen. Der russische Oligarch, der im Jahr 2003 den englischen Fußballverein FC Chelsea kaufte, verlor in Folge der Finanzkrise zwar einen Großteil seines Vermögens, steht mittlerweile aber mit 10,2 Mrd. US-Dollar Netto-Vermögen wieder ganz ordentlich da.
- Sollte er seine 19 Milliarden komplett in seinen Verein investieren, könnte er sich eine unschlagbare Fußball-Armada von knapp 115 Lionel Messis (derzeitiger Marktwert: 120 Mio Euro, ca. 164,5 Mio US-Dollar) zulegen - sicherlich ein verlockender Gedanke für Herrn Abramowitsch, nur leider ist die Klontechnik wohl noch nicht so weit.
- Würde man sich 19 Milliarden komplett in 1-Dollar-Münzen auszahlen lassen und diese Stück für Stück bei kompletter Windstille aufeinanderstapeln, stünde man vor einem 38.000 km hohen Turm. Ein Strecke, die wiederum beinahe dem Umfang unseres Planeten entspräche.
- Um jedoch erst einmal 19 Milliarden auf sein Konto zu bekommen, müsste man als deutscher Angestellter im Dienstleistungssektor (Stand 2013) durchschnittlich etwa läppische 340.000 Jahre ohne Pause malochen. Aber liebe Dienstleister, seien Sie beruhigt: Ihre Kollegen aus dem Gastgewerbe müssten dafür sogar rund 574.000 Jahre Arbeit investieren.
- Selbst Dirk Nowitzki müsste für 19 Milliarden in etwa 1.000 Jahre in der NBA auf Korbjagd gehen - und das, obwohl er mit derzeit ca. 20 Mio UD-Dollar Jahresgehalt zu den Topverdienern der amerikanischen Basketball-Profiliga gehört. Fraglich nur, ob das seine Knochen so lange mitmachen.
- Auch Hollywoods Rekordverdiener Robert Downey Jr. dürfte im wahrsten Sinne des Wortes alt aussehen, nachdem er Teil 253 der Ironman-Saga im Kasten hat. In so vielen Fortsetzungen müsste er nämlich mitwirken, um die 19 Milliarden-Marke zu knacken - vorausgesetzt sein Honorar von Teil 3 (75 Mio US-Dollar) bliebe konstant.
- Als Kunstliebhaber könnte man sich für 19 Milliarden sage und schreibe 158 Exemplare von Edward Munchs Gemälde "Der Schrei" (Verkaufswert 2012: 119,9 Mio) zulegen. Vom Wechselgeld könnte man problemlos noch Vincent Van Goghs "Fünfzehn Sonnenblumen in einer Vase" (Verkaufswert 1987: 39,9 Mio) oben drauflegen und wäre immer noch nicht pleite.
- Weltraum-Touristen kämen für 19 Milliarden sicherlich auf ihre Kosten: Für diesen Betrag könnte man 76.000 Weltraum-Trips in einem Space Shuttle von Virgin Atlantic absolvieren. Aber wer kürzlich den Film "Gravity" gesehen hat, der dürfte vielleicht andere Pläne mit dem Geld anstellen.
- Cineasten aufgepasst: Mit 19 Milliarden ließen sich schätzungsweise mehr als 60 Hollywood-Blockbuster mit dem Budget von "Avatar" drehen. Wem sein Milliardärs-Dasein also auf Dauer zu langweilig werden sollte, der könnte sich als Hobbyregisseur mit einem derartigen Sümmchen durchaus einige Male austoben.
- Zu guter letzt: 19 Milliarden entsprechen nicht nur dem Betrag, den sich Facebook die Akquisition von WhatsApp kosten ließ, sondern laut der Weltbank auch beinahe dem Bruttoinlandsprodukt (Stand 2012) des ostafrikanischen Staates Uganda.